Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht
Chart der Woche
Die Grafik zeigt die Anzahl Tage in der, der S&P 500 gestiegen ist ohne eine Korrektur von mindestens 2%. Wir sehen nun den vierthöchsten Wert seit 74 Jahren. Eine Pause der Rallye wäre daher nichts als normal.
Warum das wichtig ist
Die Börse bewegt sich nicht in einer geraden Linie nach oben oder unten. Es gibt immer Übertreibungen. Aktuell scheinen die Anleger sehr positiv zu sein.
Die Grafik zeigt die Rendite des S&P 500 in einem Jahr in dem ein amtierender US-Präsident sich zur Wiederwahl stellt (schwarz, blau (ex Covid). In Rot ist die durchschnittliche Rendite aller Jahr aufgezeigt. Eine Konstellation, wie wir sie im US-Wahlkampf aktuell sehen, führte in der Vergangenheit zu einer überdurchschnittlichen Rendite. In Grün ist die aktuelle Jahresrendite eingezeichnet. Wir liegen aktuell also weit über dem üblichen Trend.
Einen Grund für diese sehr gute Entwicklung liefert die folgende Grafik:
Die Grafik zeigt die Preisentwicklung des S&P 500 (schwarz, linke Skala) und das erwartete Leitzinsniveau bis Ende 2024 (blau, rechte inverse Skala). Von November 2023 bis Februar 2024 wurde die Börse von Hoffnungen über sinkende Zinsen getrieben. Man ging von bis zu sechs Zinssenkungen aus. Dann aber haben sich diese Hoffnungen verflüchtigt. Was die Börse aber weiter nach oben getrieben hat, waren die guten Firmenresultate und das Wachstum der Wirtschaft. Von einer Rezession ist nach wie vor keine Spur.
Die Börsenseite SentimentTrader untersucht seit 1990 die Positionierung von Privatanleger (blaue Linie) im S&P 500 (schwarze Linie). Aktuell sind so viele Privatanleger mit Long-Positionen unterwegs wie noch nie seit der Index berechnet wird. Das ist ein Zeichen, dass die potenziellen Käufer ausgehen, weil schon alle investiert sind. Und bekanntlich steigt die Börse nur solange, wenn mehr Anleger kaufen, als verkaufen.
Die Grafik zeigt die Risikoprämie des S&P 500 auf (violettfarbene Linie). Die Marktrisikoprämie spiegelt die von den Anlegern geforderte zusätzliche Rendite wider, die über den risikofreien Zinssatz hinausgeht. Aktuell ist diese tiefer als bei US-Firmenanleihen (schwarze Linie). Das bedeutet, dass aktuell das Ertrags/Risiko Verhältnis bei Firmenanleihen besser ist als bei Aktien.
Inverse Zinskurve
Normalerweise sind die langfristigen Zinsen höher als die kurzfristigen Zinsen. Das liegt daran, dass es langfristig mehr Risiken gibt und ein Anleger dafür entschädigt werden will. Selten ist genau das Gegenteil der Fall. Die inverse Zinskurve. Da viele Anleger immer noch davon ausgehen, dass es eine Rezession geben könnte, sind die kurzfristigen Zinsen höher als die Langfristigen.
Die Grafik zeigt, wie viele Tage eine inverse Zinskurve Bestand hat. Wir sehen aktuell den längsten Zeitraum einer inversen Zinskurve seit 1950. Die Zinskurve hat sich aber bereits wieder etwas normalisiert, ist jedoch immer noch Invers. Bisher kam es immer, wenn sich die inverse Zinskurve aufgelöst hat, zu einer Rezession und einer höheren Arbeitslosigkeit.
Die Grafik zeigt genau den oben beschriebenen Zusammenhang. Seit 1988 kam es immer, wenn sich die inverse Zinslage aufgelöst hat (rot markierter Zeitraum auf der schwarzen Linie) zu einem Anstieg der Arbeitslosenrate und zu einer Rezession.
Damit es zu einer Trendwende kommt, braucht es immer einen Auslöser. Neue Informationen, die die Anleger zum Umdenken zwingen. Und genau dieser Auslöser fehlt zurzeit.
Ein solcher Auslöser hätte der Ausweis der Gewinnzahlen von der Firma NVIDIA sein können. Dies hätte zu einem Einsturz bei den Aktien mit Künstlicher Intelligenz geführt. Aber NVIDIA konnte alle Anleger nochmals positiv überraschen.
Ein weiterer Auslöser hätte die Pressekonferenz der US-Notenbank letzter Woche sein können. Doch die Notenbank hat die Hoffnung auf drei weitere Zinssenkungen in diesem Jahr weiter befeuert.
Die Grafik zeigt eine Umfrage der Bank of America bei den grössten institutionellen Geldanlegern. Es wurde die Frage gestellt, wo sie die höchsten Risiken sehen. Die meisten Anleger fürchten sich vor einer Inflation, die wieder zunimmt.
Eine Information, die die Anleger zum Umdenken zwingt, kommt mit grosser Wahrscheinlichkeit von der Seite, wo sich die Anleger die grössten Sorgen machen. Also hoher Inflation und/oder eine Eskalation im geopolitischen Umfeld.
Solange diese nicht kommt, gilt das Sprichwort: Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht.
Marmot investiert daher aktuell sehr konservativ und erhöht den Anteil an Anleihen. Im Aktienbereich sind wir nach wie vor in Substanzwerte (Value) übergewichtet.
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