Zinsen in den USA, Europa nach den Wahlen

Zinsen bleiben stabil in den USA, Unsicherheiten in Europa nach den Wahlen

June 21, 2024
5 min.
Marmot Marktbericht: Kalenderwoche 24 2024. Erfahren Sie die neuesten Finanznachrichten und verstehen Sie, wie sie einzuordnen sind.

Chart der Woche

Quelle: YouTube, Marion Lochner, 15.06.224, Zeitstempel: 11.18

Die Grafik zeigt die Rendite des S&P 500 (schwarze schraffierte senkrechte Linie) im Vergleich zu der Rendite von Formen mit unterschiedlicher Marktkapitalisierung.

Warum das wichtig ist

2024 konnte man in den USA bisher den Markt (S&P 500) nur schlagen, wenn man in die Mega-Caps, also die Firmen mit der grössten Marktkapitalisierung investiert war. Je kleiner die Marktkapitalisierung wird, desto schlechter war die Rendite. Abgesehen von den Mega Caps, scheint der Markt sich doch auf eine Rezession einzustellen. In einem solchen Marktumfeld hat ein Investor die grössten Risiken bei sehr kleinen Firmen, da dort die Gefahr von einem Bankrott am höchsten ist.

Quelle: X, Mike Zaccardi, CFA, CMT, @MikeZaccardi, 14.06.2024  

Die Grafik zeigt, welche Gewinnsteigerungen von den Top 5 Firmen im vergangenen Jahr geliefert wurde und für die nächsten Jahre erwartet wird. Bei den oben genannten 5 Firmen lag die Zunahme der Gewinne über 56% bei allen anderen 495 Firmen in S&P 500 nur bei 4%. In den nächsten Jahren sollte die Dominanz der Top-5 abnehmen. Aber die Zeit für Aktien von kleineren Firmen wird wohl erst 2025 kommen.

Aktuell ist das Portfolio besser in Firmen mit einer grossen Marktkapitalisierung ausgerichtet.

Zinsen bleiben stabil in den USA

Die Märkte befinden sich noch in einer Starre und versuchen die Daten von letzter Woche zu verarbeiten. Die Zinssenkung der europäischen Notenbank scheint keinen grossen Effekt auf die Märkte zu haben. Die europäischen Wahlen scheinen aber die Investoren zu verunsichern. Gleichzeitig zeigen die Daten in den USA, dass Zinssenkungen weniger wahrscheinlich werden.

Quelle: CME Watch Tool, 17.06.2024

Die Grafik zeigt die Erwartungen der Marktteilnehmer über die weiteren Zinsentscheide der US-Notenbank. In Blau ist immer das Szenario mit der höchsten Wahrscheinlichkeit markiert. Aktuell liegt das Zinsband der US-Notenbank zwischen 5.25% und 5.5%

Für die Sitzung der US-Notenbank vom 31. Juli wird keine Reduktion der Zinsen erwartet, aber dafür am 18. September und am 18. Dezember.

Zur Erinnerung; Anfangs Jahr wurden noch 7 Zinssenkungen erwartet, nun nur noch 3.

Quelle: YouTube, Marion Lochner, 15.06.224, Zeitstempel: 6.51

Die Grafik zeigt das Stimmverhalten und die Annahmen jedes stimmberechtigten Mitgliedes der US-Notenbank. Für 2024 sind die Meinungen fast identisch. Aber für 2025 und 2026 gibt es grosse Unterschiede.

Was ein sehr positives Zeichen ist, ist, dass keines der stimmberechtigten Mitglieder der US-Notenbank noch mit steigenden Zinsen rechnet. Sie rechnen mit gleichbleibenden oder tieferen Zinsen.

In den vergangenen 3 Monaten hat man auch mit Anleihen Geld verloren, da sich der Markt an diese neue Situation anpassen musste. Diese Anpassung ist jetzt erfolgt und die Anlage in Anleihen sollte jetzt wieder sicherer sein.

Quelle: X, Michael A. Arouet, @MichaelAArouet, 14.06.2024

Die US-Notenbank hat zwei Ziele: Preisstabilität (keine Inflation) und Vollbeschäftigung. Die Grafik oben zeigt, wie sich die Vollbeschäftigung nach der ersten Zinserhöhung (Nulllinie) entwickelt hat. Dabei wird unterschieden in Fälle, in denen auf die Zinserhöhung eine Rezession folgte (blau, Hard-Landing) und in denen keine Rezession folgte (violett, Soft-Landing).

Die Grafik mahnt zur Vorsicht. Der Arbeitsmarkt verhält sich ähnlich wie in allen Fällen, in denen es nach einer Zinserhöhung zu einer Rezession kam. Gleichzeitig unterstützt es aber auch die Meinung der US-Notenbank für tiefere Zinsen in der Zukunft.

Quelle: X, Michael A. Arouet, @MichaelAArouet, 15.06.2024

Die Grafik zeigt, wie viel die US-Regierung für Zinszahlungen auf ihren Anleihen ausgeben muss. In der Negativ-Zinsphase waren diese sehr gering, aber für neue langfristige Schulden muss die US-Regierung mittlerweile über 5% bezahlen.

Falls die Zinsen noch lange so hoch bleiben, so werden die Zinszahlungen explodieren (hellblau) und die Gestaltungsmöglichkeiten der US-Regierung (egal, wer neuer Präsident wird) massiv beeinträchtigen. Bei drei Zinssenkungen würden sich die Zinsen wie gelbe Linie bewegen.

Um nicht eine Schuldenkrise in den USA zu verhindern, hat die US-Notenbank keine andere Wahl als die Zinsen bald einmal zu senken.
Unsicherheiten in Europa nach den Wahlen
Die Europawahlen mit dem Rechtsrutsch und vor allem die Ankündigung von Neuwahlen in Frankreich haben die Anleger stark verunsichert.

Quelle: X, Michael A. Arouet, @MichaelAArouet, 15.06.2024

Die Grafik zeigt, wie stark die Zinsen von Staatsanleihen aus Frankreich (schwarz), Spanien (rot) und Italien (blau) sich im Vergleich zu Staatsanleihen aus Deutschland verhalten haben.Die sogenannten Spreads sind immer ein guter Stress-Indikator.

Quelle: YouTube, Marion Lochner, 15.06.224, Zeitstempel: 4.44

Die Grafik zeigt die wöchentliche Veränderung der Spreads von Französischen zu Deutschen Staatsanleihen. Die Zunahme war die grösste seit über 10 Jahren.

Präsident Macron geht mit den vorgezogenen Wahlen ein hohes Risiko ein, das Land unregierbar zu machen. Wechselt das Parlament gleich wie in den Europawahlen, wird ihm das Parlament in seinen verbleibenden zwei Jahren Präsidentschaft alle Vorlagen ablehnen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Wähler entscheiden.

Mit dem Kauf von Anleihen aus Frankreich, Spanien und Italien wartet man besser noch zu.

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